SIMONE VEIL - Le voyage du siècle
Olivier Dahan, Frankreich 2021, ab 14J, 141 min, Französisch / dt

Simone Veil hat mit ihrer humanistischen Botschaft und ihrem innovativen Denken die Geschichte nachhaltig geprägt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Französin mit jüdischen Wurzeln nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Sie überlebte das Konzentrationslager. Ihr Leben widmete sie fortan dem Kampf für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung. Als Absolventin des Institut d’études politique de Paris und später als Richterin setzte sie sich für bessere Bedingungen für die Gefangenen im französischen Justizvollzug ein. In den 70er Jahren war sie Gesundheitsministerin und damit erst die zweite Frau in Frankreich, die ein Ministeramt besetzte. Sie kämpfte für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und den erleichterten Zugang zu Verhütungsmitteln. Aufgrund ihres Engagements wurde daraufhin 1975 die Fristenregelung, das «Loi Veil», gesetzlich verankert. 1979 wurde sie als erste Frau zur Präsidentin des Europa-Parlaments gewählt. Ein Jahr nach ihrem Tod 2017 wurde sie in das Panthéon, die französische Ruhmeshalle, aufgenommen, eine von wenigen Frauen wie etwa die Forscherin Marie Curie oder die franco-amerikanische Sängerin und Widerstandkämpferin Josephine Baker.